Freitag, 7. Mai

Zum Frühstück holen wir unsere bestellten Muffins ab, sie schmecken wirklich köstlich. Da wir jetzt wieder einige Tage Wildnis vor uns haben, tanken wir unseren Frischwassertank fast voll. Die Fahrstrecke ist heute mit 180 Meilen relativ kurz, aber die Fahrzeit dauert laut Routenplan trotzdem 5 Stunden. Die Strecke scheint sehr kurvenreich zu sein. Wir fahren los, halten kurz in Torrey zum einkaufen und biegen dann auf den HW 12 ein. Bald schon schraubt sich die Straße durch die dichte Waldlandschaft des Dixie National Forest in Serpentinen in die Höhe, der Ausblick ist super. Hinter uns liegt das Capitol Reef in der heißen Sonne, vor uns tauchen erste Schneereste am Straßenrand auf. Weiter und weiter und immer höher geht es durch die Waldlandschaft, bis nach etwa 40 Meilen das Landschaftsbild wechselt und in wild zerfurchte Steinwüste übergeht. Wir erreichen Boulder und ab da wissen wir, warum die Fahrt relativ lange dauert. Die Strecke durch das Gebiet der Escalante Canyons ist ein kurvenreiches auf und ab, die Steigungen bzw. Gefälle erreichen bis zu 14 %. Über 30 Meilen Berg- und Talfahrt legen wir so zurück, bis wir Escalante erreichen. Die Strecke macht eigentlich Spass, aber man muss schon aufpassen. Das Wohnmobil schiebt bei Bergabstrecken schon ganz schön (wir haben zudem 200 Liter Frischwasser aufgefüllt) und Leitplanken gibt es nicht.

Next 2 Miles 14 % Zwischen Boulder und Escalante

Weiter geht die Fahrt durch das Gebiet des Kodachrome Basin. Wir passieren den Canaan Pk, der 9196 Fuss hoch ist und erreichen schließlich Henrieville. In zugiger Fahrt geht es über Tropic weiter. Schon von weitem sehen wir malerischen Felsformationen. Die Straße steigt wieder stark an (der Bryce Canyon ist eigentlich kein Canyon, sondern ein abgestürzter Gebirgsrand), dann zeigt ein Schild an, daß es links zum Bryce Canyon geht. Vorbei an Rubys Inn fahren wir zum Parkeingang. Dort erhalten wir wie immer Kartenmaterial. Es gibt zwei First Come - First Served Campgrounds im Park, wir entscheiden und für den Sunset Campground, weil er zentraler liegt. Der Platz ist relativ leer und wir finden einen wunderschönen Platz. Da wir ziemlich Hunger haben, bremsen wir unser Neugierde und essen erstmal was. Aber dann laufen wir die etwa 350 Meter zum Sunsetpoint.

Spartanisches Mittagessen Unser waldiges Plätzchen im Campground Sunset

Wir glauben es nicht, was plötzlich vor uns auftaucht. Diese bizzare Meer der scheinbar aus aus dem Fels wachsenden Tropfsteinen ist überwältigend. Wir laufen am Rim entlang Richtung Sunrise Point. An der Lodge kaufen wir Brennholz und wandern dann wieder zurück. Immer wieder blicken wir über die fantastischen Felsformationen.

Blick vom Sunset Point über den Canyon

Am Abend gehen wir zum Sonnenuntergang nochmal an den Canyonrand. Die Felsnadeln (man nennt Sie Hoodoos) leuchten im Licht der untergehenden Sonne in den unterschiedlichsten Farben. Es ist ein tolles Naturschauspiel. Zurück am Auto machen wir ein Feuer und versuchen, Hähnchenschenkel, die wir unterwegs gekauft haben und Kartoffeln zu grillen. Wir haben schon besser gegessen. Beeindruckt von den Bildern des Tages beschließen wir, einen weiteren Tag hier zu verbringen und in den Canyon hinunter zu wandern. Anhand der Karte, die wir im Visitorcenter erhalten haben, entschließen wir uns für den Horse- und Navajo-Loop-Trail.

Bratkartoffelzubereitung am Bryce Canyon Auf 2 700 m Höhe ist es im Mai am Abend noch frisch.

Am nächsten Morgen gehen wir bei strahlend blauem, wolkenlosen Himmel zum Sunset Point und steigen zum Navajo Loop Trail ab. Über diese traumhafte Wanderung möchte ich gar nichts schreiben. Die Bilder sagen mehr.

Einer der leichten Abstiege Start zum Abstieg am Sunset Point
Lichtspiele beim Abstieg in den Canyon Wo sind die Berglöwen ?
Traumwelt Am Navajo Loop Trail
Thors Hammer Ein Tor im Steingarten
Immer noch keine Berglöwen Und immer noch keine
Endlich ein schattiges Plätzchen Ganz wichtig, viel Wasser mitnehmen

Unsere Tipps

Lassen Sie den Bryce Canyon bei einer USA Tour auf keinen Fall aus. Die Geschmäcker sind sicher unterschiedlich, aber diesen Platz werden Sie nie vergessen.

Nehmen Sie sich nach Möglichkeit Zeit, zumindest einen Tag im Canyon zu verbringen. Es gibt auch leichte Wanderungen.

Achten Sie auf gutes Schuhwerk und nehmen Sie ausreichend Getränke mit. Im Canyon kann es sehr heiß werden.

Die offizielle Web Site zum Bryce Canyon